Výzkum a ochrana volně žijících živočichů

Die Waldbirkenmaus

BESCHREIBUNG

Die Waldbirkenmaus ist ein kleines Nagetier der Familie der springmausartigen Springmäuse. Die Oberlippe ist nicht wie bei Mäusen gespalten. Und sie haben vor dem vorderen Backenzahn einen zusätzlichen verkümmerten Zahn.

Im Aussehen erinnert jedoch an eine kleine Maus. Das Fell ist dunkelocker, am Bauch grau. Die Maus hat auf dem Rücken einen auffälligen schmalen schwarzen Streifen, der von der Stirn bis zum Schwanz verläuft. Der Schwanz der Maus ist im Vergleich zu Mäusen und Wühlmäusen sehr lang. Er beträgt bis zu 1,5-mal die Körperlänge. Der Schwanz ist ein sogenannter Greifer – bei der Bewegung durch die Vegetation windet er sich um dünne Zweige, Stängel oder Strohhalme und hilft so der Waldbirkenmaus, sich in hoher Vegetation festzuhalten und zu klettern.

Die Waldbirkenmaus ist ein sehr kleines Nagetier. Die Körperlänge beträgt 5 bis 7 cm, der Schwanz 7 bis 11 cm. Sie wiegt nur 5 bis 13 Gramm. Sie passt also leicht in Ihre Handfläche und wiegt so viel wie zwei Stück Würfelzucker.

Gattung SICISTA

Dabei handelt es sich um kleine, hüpfende Nagetiere. Sie haben einem langen Greifschwanz und kräftigen Hinterbeinen. Die Gattung Sicista gehört zur Familie der springmausartigen Springmäise (Dipodidae). Ihre Heimat sind die Wälder und Steppen Eurasiens. Zu dieser Gattung gehören 19 Arten von Birkenmäusen, aber nur eine, die Waldbirkenmaus Sicista betulina (Pallas, 1779) kommt in der Tschechischen Republik und Österreich vor.

VERWECHSLUNGSMÖGLICHKEIT

Teilweise überschneidet sich das Vorkommen der Waldbirkenmaus mit jenem der Brandmaus, die ebenfalls einen markanten schwarzen Rückenstreifen aufweist. Auf den ersten Blick kann man diese beiden Arten verwechseln. Allerdings ist die Brandmaus deutlich größer, der Körper erreicht eine Körperlänge von 7 bis 12 cm (halbwüchsige oder junge Brandmäuse sind aber natürlich kleiner). Die Brandmaus hat zwar auch einen langen Schwanz, aber er ist kürzer als ihr Körper und bei dieser Art sind die Ohren viel größer. Auch in der Fellfarbe unterscheiden sie sich etwas: Der Oberkörper der Brandmaus ist meist rostbraun bis gelbbraun, der Bauch weiß, wobei der Übergang zwischen dunklem und weißem Fell recht scharf verläuft. Die Beine der Brandmaus sind dunkler, die der Waldbirkenmaus sind rosa. Obwohl sich das Verbreitungsgebiet beider Arten überschneidet, kommen die Waldbirkenmaus und die Brandmaus nicht in denselben Lebensräumen vor, sodass man vom Fundort auf die Art schließen kann. In Mitteleuropa kommt die Waldbirkenmaus nur in höheren Lagen (über 450 m ü. M.) vor. Die Brandmaus kommt vor allem im Flachland bis 300 m ü.M. vor, nur ausnahmsweise auch in höheren Lagen.

Waldbirkenmaus

Lebensraum

Die Waldbirkenmaus ist in Mitteleuropa ein Relikt aus der Eiszeit und kommt daher in kälteren Gebirgslagen vor. Sie lebt an feuchteren, vernässten Standorten, d.h. in feuchten vernässten Bergwiesen, Bachufern, in Fenchel-Feuchtgebieten, Mooren, jungen oder lichten vernässten Bergwäldern mit reicher Krautschicht. Sie halten sich oft an Waldrändern auf. Wichtig ist eine hohe Staudenvegetation, in der die kleine Maus klettert und nach Nahrung sucht. Aus dieser Sicht sind häufig oder schnell gemähte Wiesen problematisch.

Bild: Typischer Lebensraum der Waldbirkenmaus: feuchte Bergwiesen und Feuchtgebiete mit Hochstaudenvegetation

Bild: Typischer Lebensraum der Waldbirkenmaus: Lichtdurchflutete Bergwälder mit gut entwickelter Krautschicht

LEBENSWEISE

Die Waldbirkenmaus ist hauptsächlich nachtaktiv, kann aber auch tagsüber gesehen werden. Sie hält sich am Boden und in hoher Vegetation auf, wo sie sehr gut klettern und sehr gut springen kann. Zum Ausruhen baut sie unter Steinen, zwischen Baumwurzeln, in Baumstümpfen oder verrottendem Holz ein Nest aus trockener Vegetation. Sie hat nur einmal im Jahr Junge. Die Pflege der Jungen findet zwischen Mai und August statt, sie werden 4 bis 5 Wochen lang gesäugt. In einem Wurf sind 2 bis 6 Junge. Von Oktober bis Mai halten sie Winterschlaf. Für diese Zeit hat sie Fettreserven angesammelt. Sie überwintert zu einer Kugel zusammengerollt an einem trockenen Ort in einem unterirdischen Nest.

Bild: Die Waldbirkenmaus kann mit Hilfe ihrer fünf-zehigen Gliedmaßen und ihres Greifschwanzes sehr gut auf Kräuter klettern.

ERNÄHRUNG

Die Waldbirkenmaus ist ein Allesfresser. Von Pflanzen werden Knospen, Trieben, Grassamen und Beeren gefressen. An tierischer Kost werden kleine Insekten, Regenwürmer und Schnecken verzehrt.

Bild: Die Früchte von Sträuchern, zum Beispiel Himbeeren, sind Nahrung der Waldbirkenmaus

VERBREITUNGSGEBIET

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Sibirien bis Mitteleuropa, auch in Skandinavien ist sie zu finden. In Mitteleuropa war die Waldbirkenmaus während der Eiszeit häufiger, mit zunehmender Erwärmung verlagerte sich das Verbreitungsgebiet nach Norden, und in einigen Gebirgszügen blieben isolierte Populationen zurück. Den westlichen Rand der Verbreitung bildet derzeit der Karpatenbogen, weiter westlich gibt es noch vereinzelte Populationen im Altvatergebirge, im Böhmerwald, in den Alpen und in Dänemark.

VORKOMMEN IN DER CR

In Tschechien kommt die Waldbirkenmaus nur im Gebirge ab einer Höhe von ca. 450 m.ü.M. vor. Vorkommen wurden bisher in drei Gebieten festgestellt:

  1. Hrubý Jeseník, Hanušovicker Bergland, Rychleb-Gebirge, Zlatohorská-Bergland
  2. Schlesische Beskiden, Jablunkovská vrchovina, Mährisch-Schlesische Beskiden, Vsetínské vrchy, Javorníky
  3. Südöstlicher Teil des Böhmerwaldes mit Ausläufern, darunter der Blansker-Wald und der das Gratzener Bergland.
VORKOMMEN IN ÖSTERREICH

In Österreich kommt die Waldbirkenmaus ebenfalls nur in höheren Lagen vor: im Mühlviertel und Waldviertel entlang der tschechisch-österreichischen Grenze vom Böhmerwald bis Freiwald und in den Zentralalpen.

STATUS UND SCHUTZ

In Tschechien ist die Waldbirkenmaus gemäß dem Gesetz Nr. 114/1992 Slg. über Natur- und Landschaftsschutz und dem dazugehörigen Dekret Nr. 395/1992 Slg streng geschützt. In Österreich wird sie durch die diversen Naturschutzgesetze der Bundesländer geschützt. Im Prinzip ist der Schutzstatus in beiden Ländern derselbe, da die Gesetzte die Fauna-Flora-Habitat Richtlinie (Nr. 92/43/EWG) der EU umsetzen. In dieser Richtlinie ist die Art in Anhang IV angeführt.

PROJEKTE

Umgesetzte Projekte rund um die Waldbirkenmaus:

Hinter der Maus aus der Eiszeit (FMP Interreg Austria – Tschechien; 2021-2022)